Diet Sayler

(...) Malerei bietet eine umfassende Seherfahrung. Sie ist sowohl ein Gegenstand als auch ein Bild. Saylers ganzes Werk beschäftigt sich mit dem Greifbaren, mit Form, die in dem Sinn wirklich ist, dass sie nicht vorgibt, etwas anderes zu sein, als sie ist. Wie immer haben wir Fragmente eines Ganzen vor uns, einer Welt, von der wir spüren, dass sie da ist, gegenwärtig, die wir aber nicht in ihrer Ganzheit sehen können. Ein Gefühl der Verlagerung ist immer gegenwärtig. In den neuesten Arbeiten ist diese Dislozierung positiv wiedergegeben. Der Kontext für diese Formen ist nicht mehr die Leinwand, nicht die Innenwand. Die Phantasie hat sich in die Welt hinausbewegt, die wir bereits zu kennen glaubten. Doch wenn eine Arbeit sich in der realen Welt befindet, bringt sie uns dazu, unser Wirklichkeitsverständnis innerhalb der Landschaft in Frage zu stellen. Die Verlagerung erreicht eine neue Stufe und unser Bewusstsein für die Umgebung wird durch sie verstärkt. (...)


Nathan Cohen
London, Mai 1998

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