Diet Sayler

… Sein Bekenntnis zu den grundlegenden Werten der schöpferischen Subjektivität schlug sich im Begriff der Basis-Kunst nieder, dem er 1989 ein Manifest widmete.
Das Wuchern ist ein neues Bildelement in Saylers Werk, und bedeutet nicht nur hier, sondern auch im Hinblick auf das allgemeine konstruktivistische Kunstverständnis eine unverhoffte Entwicklung. …
In Saylers Laufbahn zeichnet sich eine ähnliche Wende ab, wie sie ein Mondrian seinerzeit in New York erfuhr, als er im Spätwerk das Schema seiner Komposition absoluter Abstraktheit durch den profanen Rhythmus frenetischer Boogie-Woogies überblendete. …


Anca Arghir
Kat. Vera Röhm und Diet Sayler
Städtische Galerie
Lüdenscheid, 1991








… Zufall ist mehr als formales Spiel. Die reale Macht des Zufalls hat eine existentielle Dimension. Sie berührt sowohl die Frage nach der Vernunft der Natur wie auch die Vorstellung einer Welt nach göttlichem Plan.
Ich wollte einen neuen Weg finden. Zufall sollte unmittelbar, pur und visuell stark ausgeprägt sein. Und das war der Zufall im freien Fall, wie ihn Duchamp und Arp benutzten. Der fundamentale Gegensatz zu Dada besteht in der konstruktiven Konzeption der Basis-Elemente. Die Basis-Elemente entstehen zueinander komplementär, sind rational nachvollziehbar, haben jedoch einen individuellen Charakter und eine unverkennbar expressive Aufladung. …


Diet Sayler
März 1992

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