Diet Sayler

Einzelausstellung

Haus für konstruktive und konkrete Kunst
Zürich
1995

Ein Zeichen – wir wissen es – ist der Anflug eines Gedankens, Transparenz.

… auf der Suche nach einer Antwort, ist die Frage Voraussetzung; aber nicht eine arithmetisch fassbare Antwort wird gesucht, sondern eine, die immer wieder ins Virtuelle hinübergleitet – der Anflug eines Gedankens, durch die immer wieder gestellte Frage erneuert. Das wäre es, was Diet Sayler uns – über Jahre hinweg – durch seine Malerei zu sagen hat: dass die poetische Metapher dem Konkreten Bedeutung verleiht.

… schwarze Zeichen, horizontal aufgereiht, teilen die weiße Fläche eines großen Quadrats in zwei gleiche Teile. Später, in einer Folge neuer Zusammenstellungen, in denen wir sie wiederfinden, haben sich die kleinen schwarzen Zeichen aus der Reihe gelöst, wie Schwalben, die im Flug den "freien Fall" erproben.
Durch analoge Akkorde – triadisch, seltener komplementär – vermittelt das Materielle der Malerei Poetisches. Das Zeichen – von nun an leicht zu definieren – wird zum Leitmotiv aller Kompositionen; wir finden es wieder auf großräumigen Museumswänden, horizontal oder vertikal aufgereiht, einzeln auf verwitterten Mauern. …


Paul Gherasim
Bukarest, 1998
Monographie "Diet Sayler", 1999

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