Diet Sayler

Einzelausstellung

Gallery A
London
1996

… In der Arbeit bei A schuf die Verteilung der Motive (der Basis-Elemente) eine Art visuelle Klang- oder Tanzstruktur im Raum oder, um von der Metapher zur Analogie zu kommen, man kann sie als musikalische Notationen auf unsichtbaren fünfzeiligen Notenlinien oder als Tanzdiagramm betrachten. … Wie beim Hören von Musik oder dem Wahrnehmen (der körperlichen Erfahrung) eines Tanzes ist die Dynamik, welche der Ästhetik eines Werks wie diesem zugrunde liegt, die ihm die Kraft gibt, uns emotional zu bewegen und zu grundsätzlichen Gedanken anzuregen, eine Funktion unerwarteter Relationen und Regelverletzungen: die Entdeckung einer neuen Harmonik in einem geordneten Universum. …

… Die schöne Musik des Stücks, dessen wahrnehmbare Melodie und Rhythmen durch persönliche und intuitive Entscheidungen (was Farbe, Höhe, Anordnung auf der Wand usw. betrifft), mathematische Regeln und Relationen sowie Aleatorik hervorgebracht wurden, ist also das Ergebnis des bewussten subjektiven Gebrauchs geometrischer Formen im realen Raum. Oder man kann sagen, dass genau diese Bedingungen die Bewegung der Elemente auf der Wand bestimmen, das "Drehen und Drehen" wie bei einem freien Tanz, dessen Schritte und Richtungen zu Beginn bekannt sind, aber deren unvorhersehbare Wiederkehr so reizvoll ist. …


Mel Gooding
London, 1998
Monographie "Diet Sayler", 1999

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