Retrospektive

Kettle´s Yard
Universität Cambridge
Cambridge
2000

… Wie er in einem öffentlichem Gespräch im Kettle's Yard mit dessen Direktor, Michael Harrison deutlich machte, war Sayler von der künstlerischen Tradition seiner rumänischen Vorfahren – Brancusi, Tristan Tsara, Ionescu – angeregt worden, die Malerei als ein Mittel zu nutzen, um Individualität und Freiheit in einem totalitären Staat zu sichern. In selben Gespräch bekannte er sich zu seinen ersten Einflüssen, die von Matisse und Malevitsch kamen.
Von diesem Boden aus machte er die künstlerische und geografische Reise, um
einer der bedeutensten konstruktiven Künstler in Europa zu werden …

In seiner Arbeit erforscht Sayler die Beziehung zwischen Organisation und Zufall.
Die Arbeiten sind systematisch in ihrer Konzeption, aber er stützt sich auf die Ungewissheit des Würfel-Wurfes (wörtlich in einigen Fällen), und die sinnliche Reaktion seiner Augen während des Malprozesses. …
Die Sinnlichkeit der gemalten Fläche ist am besten veranschaulicht in fünf der neueren Wandstücke gruppiert in Kettle's Yard's höchsten Raum. Diese mit Titeln wie "Medici, Blue Body" und "Siena, Braun Body", sind große geometrische Gestalten aus Acryl auf Holz, die 5,5cm vor der Wandebene stehen. Aufgebaut mit dem Spachtel, werden die monochromen Flächen von den darunter liegenden Farbeschichten mit Leben erfüllt. …


Dean Hawkes
The Architect´s Journal,
London, 20th April 2000